Hedwig Dohm
Schriftstellerin, Publizistin, aktiv in der radikalen bürgerlichen Frauenbewegung
Hedwig Dohm wurde 1831 in Berlin als Tochter eines Tabakfabrikanten geboren. Sie besuchte eine Mädchenschule und ein Lehrerinnenseminar. Durch Ernst Dohm, den Chefredakteur der Satirezeitschrift „Kladderadatsch“, den sie 1853 heiratete, kam sie in Kontakt mit intellektuellen Kreisen und führte einen Salon in Berlin. Das Paar hatte fünf Kinder.
Ab den 1870er Jahren verfasste sie Schriften zur Frauenfrage und forderte die rechtliche und gesellschaftliche Gleichstellung von Frauen. Sie setzte sich insbesondere für gleichberechtigte Ausbildung, Berufswahl und Erwerbstätigkeit ein und kritisierte das Eherecht sowie den gesellschaftlichen und rechtlichen Umgang mit Prostitution.
Ab den 1890er Jahren war sie im radikalen Flügel der bürgerlichen Frauenbewegung aktiv. Sie war Gründungsmitglied des Frauenvereins Reform, der sich für gleichberechtigte Mädchenbildung einsetzte, Mitglied des Bundes für Mutterschutz und Sexualreform und engagierte sich im Verein Frauenwohl. In den Jahren 1895-1919 entfaltete sie eine rege publizistische Tätigkeit in den Zeitschriften des radikalen Flügels. Daneben verfasste sie auch literarische Werke, die oft ebenfalls Anliegen der Frauenbewegung thematisierten, und erreichte damit ein breiteres Publikum.
Im Ersten Weltkrieg vertrat Hedwig Dohm eine pazifistische Position. 1919 starb sie in Berlin.
Weitere Informationen und Literaturhinweise:
FrauenMediaTurm, bearbeitet von Jessica Bock (2021): Hedwig Dohm, in: Digitales Deutsches Frauenarchiv (https://www.digitales-deutsches-frauenarchiv.de/akteurinnen/hedwig-dohm)
Werke von Hedwig Dohm im Book Club: