Koloniale Spuren an der Spree

Ein Editathon zum Berliner Seminar für Orientalische Sprachen
1887-1942

Vom 29. Januar bis zum 19. Februar 2026 laden das Stabi Lab der Staatsbibliothek zu Berlin und das Geheime Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz zum Editathon „Koloniale Spuren an der Spree — Ein Editathon zum Berliner Seminar für Orientalische Sprachen“ ein.

Lernen Sie das Arbeiten mit historischen Akten kennen und helfen Sie, die kolonialen Verflechtungen des Berliner Seminars für Orientalische Sprachen zwischen 1887 und 1942 sichtbar zu machen. Gemeinsam sichten wir die digitalisierten Personalakten des Seminars und schließen Datenlücken zu den nicht-deutschen Lektoren der Sprachen Arabisch, Türkisch und Suaheli – sowohl in der Gemeinsamen Normdatei (GND) als auch in WikiData.

Der Editathon findet im Geheimen Staatsarchiv in Berlin-Dahlem sowie im Stabi Lab der Staatsbibliothek zu Berlin (Unter den Linden) statt.

Anmeldeschluss ist der 22. Januar 2026!

Melden Sie sich für die Teilnahme am Editathon „Koloniale Spuren an der Spree“ an!

Termine

29. Januar 2026AuftaktveranstaltungGeheimes Staatsarchiv, Berlin-Dahlem
Individuelle Arbeitsphase
5. Februar 2026WorkshopStaatsbibliothek zu Berlin, Haus Unter den Linden
Individuelle Arbeitsphase
9. Februar 2026WorkshopStaatsbibliothek zu Berlin, Haus Unter den Linden
Individuelle Arbeitsphase
19. Februar 2026AbschlussveranstaltungGeheimes Staatsarchiv, Berlin-Dahlem

Geschichte sichtbar machen

Die Aufarbeitung der Geschichte des deutschen Kolonialismus ist Auftrag für Kulturerbeeinrichtungen und Gesellschaft zugleich. Debatten um die Restitution unrechtmäßig entwendeter Objekte oder der Umgang mit kolonialen Ideologien werfen dabei Schlaglichter auf die Verflechtungen von Sammlungseinrichtungen in der Geschichte des Kolonialismus zum Ende des 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Editathon „Koloniale Spuren an der Spree“ lädt dazu ein, sich mit der Geschichte des Berliner Seminars für Orientalische Sprachen, und speziell den bislang wenig beachteten Lektoren des Seminars auseinanderzusetzen.

Machen Sie mit! Helfen Sie Geschichte sichtbar zu machen und Forschung zu ermöglichen

Das Seminar für Orientalische Sprachen wurde 1887 an der Friedrich-Wilhelms-Universität, der späteren Humboldt Universität zu Berlin, gegründet. Das Seminar war ein Ausbildungsinstitut mit kolonialpolitischem Auftrag für Diplomaten, Beamte, Übersetzer und Missionare. Es bildete diese u.a. in den Sprachen und der Landeskunde deutscher Kolonien in Afrika und Asien aus.

Seit den späten 1880er Jahren kamen sogenannte Lektoren nach Berlin, um dort am Seminar Sprachen aus den deutschen Kolonien zu unterrichten. Studien zur Geschichte der deutschen Afrika- oder Asienwissenschaft, beispielsweise, haben die Rolle der Lektoren bislang nur am Rande behandelt. Als Muttersprachler und Experten zu Kultur und Geschichte ihrer Länder spielten die Lektoren jedoch eine Schlüsselrolle in der Vorbereitung deutscher Diplomaten, Beamter, Übersetzer oder Missionare für den Dienst in den Kolonien.

Im Rahmen des Förderprogramms des Forschungs- und Kompetenzzentrums Digitalisierung Berlin (digiS) wurden die Akten des Seminars für Orientalische Sprachen nun digitalisiert. Unter den digitalisierten Archivalien befinden sich die Personalakten der Lektoren, die in der Zeit zwischen 1887 und 1942 am Seminar tätig waren. Diese Dokumente bieten einen Einblick in die Arbeit der Lektoren und die Umstände unter denen sie in Berlin lebten. Welche Geschichten sich in den Akten zu den Tätigkeiten der Lektoren, möglichen Konflikten im Seminar oder Momenten anti-kolonialer Aktivitäten finden lassen, möchten wir in diesem Editathon erkunden.

Arbeiten Sie mit historischen Akten und schließen Sie Leerstellen in offenen Daten

Der Umstand, dass den Lektoren in historischen Studien bislang nur wenig Aufmerksamkeit zukam, lässt sich ebenso in den Daten offener Datendienste ablesen. Wurden bislang vorrangig Einträge zu deutschen Personen des Seminars für Orientalische Sprachen in der Gemeinsamen Normdatei (GND) und WikiData aufgenommen, fehlen entsprechende Einträge zu den nicht-deutschen Lektoren. Der Editathon „Koloniale Spuren an der Spree“ möchte diese Leerstellen deshalb schließen, um somit neue Verbindungen zwischen dem Seminar und den Lektoren sichtbar zu machen und weiterführende Studien zur Geschichte der kolonialen Verflechtungen des SOS zu ermöglichen.

Die Akten des Seminars für Orientalische Sprachen werfen natürlich nur einen begrenzten Blick auf das Leben und die Aktivitäten der nicht-deutschen Lektoren im Berlin des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Als Verwaltungsdokumente einer preußischen Einrichtung mit kolonialpolitischen Auftrag treten die Lektoren vor allem durch die Sprache und die Verwaltungslogik des Seminars in Erscheinung. Vor diesem Hintergrund möchten wir diese Dokumente ‚gegen den Strich‘ lesen, wie es die Historikerin Ann Laura Stoler vorschlägt.

Veranstaltungsort

Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz
Archivstraße 12
14195 Berlin-Dahlem

U3 Podbielskiallee
Bus X83

Staatsbibliothek zu Berlin
Unter den Linden 8
Raum Oxford

S + U Friedrichstraße
U5, U6 Unter den Linden
Bus 100, 300

Häufig gestellte Fragen

Das Seminar für Orientalische Sprachen (SOS) wurde 1887 an der Friedrichs-Wilhelms-Universität als Ausbildungsinstitut zu außereuropäischen Sprachen für Beamte, Offiziere, Missionare und Unternehmer gegründet.

Schnell entwickelte sich das SOS zu einem ‚Kolonialinstitut‘, welches nicht nur die Sprachen und das Regionalwissen damaliger deutscher Kolonien unterrichtete. Vorlesungen zu Tropenhygene, Kolonial- und Konsularrecht oder die Verbreitung von tropischen Nutzpflanzen waren Bestandteil des Lehrplans des SOS.

Die Lehrveranstaltungen des SOS wurden von deutschen Ordinarien aber auch von sogenannten Lektoren aus den Zielregionen deutscher Kolonialpolitik unterrichtet. Für jede Sprache war ein mit den Landesverhältnissen und der Landessprache vertrauter deutscher Lehrer und ein nicht-deutscher Lektor bes

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Nein – Die Teilnahme an den Workshops ist kostenlos.

Sie erreichen das Team des Stabi Lab der Staatsbibliothek zu Berlin unter folgender E-Mail:

lab@sbb.spk-berlin.de

Kontakt

Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz
Dr. Ramon Voges
ramon.voges@gsta.spk-berlin.de

Staatsbibliothek zu Berlin
Dr. John Woitkowitz / Dr. Roman Kuhn / Dorian Grosch
lab@sbb.spk-berlin.de