Weibsbilder. World Wide Women.
Wie lassen sich Rollenbilder darstellen? Welche Beziehungen bestehen zwischen spezifischen Rollenzuschreibungen, den ausgeübten Tätigkeiten und den Quellengattungen? Gibt es Kongruenzen zwischen spezifischen Rollen und Quellengattungen? Diesen Fragen wurde vom Team „Weibsbilder. World Wide Women“ im Hackathon Coding Gender nachgegangen. Ausgehend von den Datensätzen Picturing Gender, Dolls Kitchens and Aeroplane Kites und Women in Wartime wurde diesen Fragen unter Verwendung der Graphdatenbank neo4j nachgegangen und anhand der zur Verfügung stehenden Datensätze aufgezeigt, wie Frauen in unterschiedlichen Zeiten in verschiedenen Medien dargestellt und mit welchen Rollenzuschreibungen sie versehen wurden. Gleichzeitig sollten mit der Nutzung von neo4j in Verbindung mit Wikidata Erschließungs- und Vermittlungsmöglichkeiten aufgezeigt werden, um Frauen und Rollenbilder in historischen Quellen – entsprechend des Themas des Hackathons „CodingGender“ – mehr Aufmerksamkeit und Sichtbarkeit zukommen zu lassen.
Vorgehen
- Als erster Schritt mussten hierfür die verfügbaren Daten manuell aus den Datensets extrahiert werden, aus denen dann unter anderem die Property Keys „Person“, „Beruf“, „Beschreibung“ und „Rollenzuschreibung“ angelegt wurden. Für eine mögliche Auswertung der Quellengattung wurden zudem die Property Keys „Medium“, „Publikation“, „Titel“, „Subtitel“, „Autor“ sowie „Identifier“ erzeugt.
- Im zweiten Schritt wurden dann die Beziehungen zwischen den Knoten ausgezeichnet. Die jeweilige Quelle wurde mit dem Identifier der Digitalisierten Sammlungen der Staatsbibliothek beschrieben, um eindeutig identifizierbar und verifizierbar zu sein. Die Beschreibungen der Frauen und ihre Rollenzuschreibungen mussten für die Eingabe in die Datenbank zuvor lemmatisiert werden.
- Parallel dazu wurden die Quellen als Datensätze (ebenfalls manuell) in Wikidata und Wikimedia mit entsprechenden Aussagen (Inventarnummer, GND-ID etc.) eingepflegt. Auch hier wurden für die einzelnen Quellen die Identifier der Digitalen Sammlungen der Staatsbibliothek verwendet. Der jeweilige eindeutige Bezeichner aus Wikidata wurde wiederum der jeweiligen Quelle in neo4j zugewiesen.
Das Hackathon-Projekt „Weibsbilder – Word Wide Women“ möchte, mit den wenigen Datensätzen, die Möglichkeiten aufzeigen, die durch die Nutzung von Graphdatenbanken in Kombination mit Wikidata entstehen können: Einerseits die Nutzung als Forschungsumgebung und andererseits die Erhöhung der Sichtbarkeit von Frauen im World Wide Web. Bei einer Weiterführung des Projektes wäre die Entwicklung eines User-Interfaces wünschenswert, um sowohl die Vermittlung der Forschungsergebnisse zu erleichtern, als auch die Eingabe weiterer Daten/Datensätze beispielsweise im Rahmen eines Citizen Science-Projektes zu ermöglichen.