Housing Shortage – existenzielle Wohnungsnot als Spiel

Dieses Projekt ist im Rahmen des Hackathons Coding Precarity entstanden und wurde von der Jury in der Kategorie „Best Metaphor“ ausgezeichnet.

 

Idee und Konzept

Das Housing-Shortage-Tetris stellt die Spieler*innen vor die Aufgabe, eine bestimmte Anzahl von Mieter*innen auf eine gegebene Wohnfläche zu verteilen. Was als heiterer, farbenfroher und beliebter Spieleklassiker daherkommt, hat es konzeptuell in sich. Denn bei den einzelnen Tetrisfiguren handelt es sich um repräsentative Stadtbewohner*innen aus dem 19. Jahrhundert. Hier übernachten Heimarbeiterinnen neben Wanderarbeitern, die sich die Betten oft stundenweise mit sogenannten Schlafburschen teilen. Verkäuferinnen, Mädchen für alles, pensionierte Verwandte, Fabrikarbeiter gesellen sich ebenso dazu wie Scharen von Kindern. Das Tetris-Spiel fungiert hier als Metapher.

 

Umsetzung und Implementierung

Zur Umsetzung und Implementierung nutzten wir zum einen Figma, ein kollaboratives Interface Design Tool und zum anderen Godot, eine open source game engine. Godot erlaubt es, einzelne Tetrisfiguren individuell zu gestalten. Und so entwickelten wir insgesamt neun unterschiedliche Figuren, welche die typischen Wohnungssuchenden im Berlin des 19. Jahrhunderts repräsentieren.

Die Spiellogik baut darauf auf, dass es mit jedem Level schwieriger wird, die notwendige Anzahl von Mieter*innen auf den gleichen Raum zu verteilen, da die Anzahl ständig ansteigt und die Figuren immer schneller einen Platz benötigen. Durch diesen Gamification-Ansatz soll das wichtige – und heute wieder außerordentlich aktuelle – Thema auch politisch weniger informierte Gruppen erreichen.

 

Ausblick

Die Tetris-Spielidee könnte noch weiter ausgearbeitet werden. Die Datensets liefern mehrere Szenarien zur Wohnungsnot – Beispiele vom Land, von mittelgroßen Städten und von Metropolen wie Berlin oder Hamburg. Die stundenweise Vermietung an Schlafburschen oder die Unterbringung der vielen Obdachlosen aus der Zeit könnten zu eigenen Arenen mit individuellen Spielelogiken moduliert werden.

 

 

Links

Interface Design Tool Figma

Godot Game Engine

Code

Spiel auf GitHub (https://brunibrun.github.io/CodingPrecarity)

Projekt auf GitHub (https://github.com/brunibrun/CodingPrecarity)

 

 

Gameplay-Video:

Team

Das Team hinter dem Housing-Shortage-Tetris sind Bruno Puri (Informatik B.A. an der Technischen Universität Berlin), Maryna Honcharenko (Interface B.A. an der FH Potsdam), Manuel Pfeuffer (M.Sc. Statistik an der Humboldt-Universität Berlin) und Anna Meide (Interface B.A. an der FH Potsdam (https://www.instagram.com/meideanna).

 

 

Weitere Ergebnisse des Hackathons Coding Precarity finden sich hier.